Stadt Ehingen

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Sepp Mahler

Spüre das Leben

9. Dezember bis 10. Februar 2019

 „Sepp Mahler war ein Heimatmaler im besten Sinne, der Heimat als Seelenwurzel begriffen hat, aus der heraus sich der Mensch für die ganze Welt öffnen kann.“ (Walter Frei)

Die Massenarbeitslosigkeit nach dem I. Weltkrieg und sein Erfahrungshunger trieben Sepp Mahler nach seiner Studienzeit an der Stuttgarter Kunstakademie von 1923-29 auf entbehrungsreiche Vagabundenreisen durch ganz Europa. Auf dieser „Universität des Lebens“ erfuhr er viel über das Wesen der Menschen und blieb dennoch immer ein Menschenfreund – auch nach Nazihaft 1933 und Zerstörung seiner künstlerischen Karriere durch Beschlagnahmung seiner Arbeiten 1936 nach Ausstellungen in den renommierten Galerien Gurlitt und Herwarth Walden in Berlin und Valentin in Stuttgart.

Seine Bilder und Texte thematisieren, was die bürgerliche Gesellschaft verdrängte: Das harte Los der Torfarbeiter im Wurzacher Moor und der „Niemandsleute“ im Schatten der Gesellschaft. Sie erzählen auch von seiner Einsamkeit und sozialen Ausgrenzung in seiner Heimatstadt Wurzach und der Sehnsucht nach einem christlich brüderlichen Miteinander. Sepp Mahler wollte innerlich frei sein. Deshalb lebte er bewusst anspruchslos, um sich den Zwängen durch Besitz, Konkurrenz- und Karrierestreben zu entziehen. Er wollte das Leben, die Natur und den Mitmenschen an sich heranlassen und unmittelbar spüren. Aus diesem Erleben heraus feiert seine Kunst vor allem auch die Schönheit der heimatlichen Natur und den göttlichen Geist, der aller Schöpfung innewohnt. (Volker Sonntag)